Komplett anders und doch alles gleich war es dieses Jahr beim 13. Rheinischen Singewettstreit in St. Goar auf der Burg Rheinfels. Die verflixte 13 – so könnte man den Singewettstreit auch betiteln, wurde er seit April 2020 doch so oft verschoben. Aber nun war es endlich wieder so weit: St. Goar, wir sind hier wie jedes Jahr. So heißt es in der Goar-Hymne – vielleicht sollte diese auf Wir sind hier wie jedes Mal umgedichtet werden – aber was soll´s. Egal ob im August wie dieses Mal oder wie sonst im April: Gleich geblieben ist auf jeden Fall die doch etwas weitere Anreise von knapp 650 km an den Rhein. Manch einer wird sich fragen, warum man (vor allem bei den heutigen Spritpreisen) für ein Wochenende so weit auf den Weg macht. Aber ich sage es euch – auch dieses Mal lohnte es sich ungemein! Als wir um halb zwei am Samstag früh angekommen waren, warteten unsere Pfadfinder*innenfreund*innen schon auf uns, wir richteten unsere Schlafplätze ein und ab ging es in den Gewölbekeller. Dort fand nämlich der Rest der Singerunde statt. Bis um 5 Uhr sangen und quatschten wir, denn nach über drei Jahren gab es eine Menge nachzuholen.
Schließlich im Bett fand es der Trompeter, der die ganze Burg um 8 Uhr weckte, sehr witzig, auch uns noch mal persönlich anzutröten, sodass nach drei Stunden nicht mehr weiter an Schlaf zu denken war. Also raus aus den Federn und nach dem Frühstück den Markt erkunden, da dieser aber nicht so üppig wie in den letzten Jahren ausfiel, machten wir uns auf nach St. Goar Downtown und aßen zunächst einen riesigen Eisbecher (Ich hatte After Eight – sehr zu empfehlen, wenn ihr mal selbst nach Goar kommt!). und da wir nicht so recht wussten, was wir sonst so tun können, gingen wir unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Wir gingen Essen im Restaurant Zum Goldenen Löwen, wo wir von einer etwas verplanten aber sehr netten und bemühten Kellnerin verköstigt wurden. Der Koch schien auch verliebt zu sein, denn einiges war doch sehr salzig. Auch die Musik war ein häufiges Gesprächsthema, da es eher Warteschleifenmusik ähnelte als angenehme Stimmung machende. Nachdem wir alle aufgegessen hatten, machten sich einige faul mit dem Bus und andere fleißig zu Fuß (mangels Maske für ÖPNV) wieder auf zur Burg. Doch für ungeübte Bergsteiger wie uns Nordlichter, ist der Weg nicht ganz ohne, denn es ist immerhin auf 800 m ein Anstieg von 80 Höhenmetern, was einer Steigung von 10% entspricht. Mit Verlaub, aber das schafft unser Bungsberg (mit gerade mal lächerlichen 5%) nicht.
Völlig außer Atem oben angekommen, bereiteten wir uns auf den Singewettstreit vor, der im Halsgraben der Burg stattfand. Anschließend an den Singewettstreit, aßen wir Kaasspatzn mit Salat und auf ging es zum bereits letzten Abend mit viel Gesang, Geschwätz und Tanz.
Am nächsten Morgen ging es mit dem traditionellen Streuselkuchenfrühstück bewaffnet gen Heimat, die wir am Abend erreichten.
St. Goar – die Stadt, die allzeit gastlich ist. So steht es am Eingang der Burg auf einer Kutsche und auch 2022 durften wir dies wieder erleben!