Nach geschlagenen 1.020 Tagen ohne Stammeslager war es wieder soweit: An Himmelfahrt trafen wir uns an der Scheune und verteilten uns auf die bereitstehenden und gepackten Autos, um auf Lager zu fahren. Unser Ziel: die Kirche in Petersdorf auf Fehmarn. Dort angekommen, ging es ganz klassisch los mit dem Aufbau. Was so banal klingt, war sicherlich für viele ein ganz besonderes Gefühl, was wir so lange nicht mehr hatten – aus einer Wiese entsteht ein Lagerrund, unser Zuhause für ein Wochenende. Nach dem Aufbau stärkten wir uns für den nächsten Programmpunkt: ein Spaziergang zum Bojendorfer Strand. Auf dem Weg dorthin hatten wir mit viel Gegenwind zu kämpfen, aber das hielt niemanden davon ab, sich mal wieder ausgelassen und ungezwungen zu unterhalten. Am Strand angekommen, ließen wir uns richtig durchpusten und spielten dann hinterm Deich noch ein paar Spiele, bevor es zurück zum Lagerplatz ging. Nach dem Abendessen, der Singerunde und der Abendandacht passierte etwas ganz Komisches. Wir bekamen Besuch von Piraten, die eigentlich auf die Bahamas wollten, aber aus Versehen – dank des ungeschickten Navigators – auf Fehmarn gelandet waren. Zufällig hatten sie aber eine Schatzkarte dabei für Fehmarn und sie brauchten unsere Hilfe um ihn zu finden!
Erst einmal gingen wir nach einer freiwilligen Singerunde aber schlafen, um Kraft für die Schatzsuche zu tanken.
Wecken, Frühsport, Waschen, aufräumen – nachdem der unangenehme Teil eines Lagermorgens geschafft war, gab es Frühstück mit sehr leckerem Porridge, eine Zeltkontrolle und danach die Morgenandacht. Da kamen doch tatsächlich die Piraten wieder und wollten, dass wir uns im Flaggen klauen beweisen. Sie teilten uns in zwei Gruppen und ließen uns Stratego spielen. Nachdem wir erfolgreich Flaggen geklaut haben, gab es Mittagessen. Wir bekamen danach wieder Besuch von den Piraten, die uns in drei Gruppen aufteilten: die Schwertfische, die Hammerhaie und die Narwale. Zudem gaben sie uns eine Kreativaufgabe mit, die wir am Bunten Abend präsentieren sollten. Wir machten uns gleich ans Werk und fingen mit der Kreativaufgabe an. Anschließend spielten wir Fußball, Wikingerschach und British Bulldog, bevor es Abendessen gab. Nach der Singerunde, in der wir unsere Liedwünsche pantomimisch darstellten, ging es zur Abendandacht und danach ins Bett – jedenfalls dachten wir das. Aber die Piraten hatten sich noch eine Nachtaktion überlegt, wo wir Knicklichter wiederfinden mussten.
Nach dieser aufregenden Nacht schliefen wir ein wenig länger aus und als wir unsere Morgenroutine beendet haben, ermutigte Frerk uns in seiner Andacht, die Minuten zu zählen, an denen wir glücklich sind.
Dies taten wir als wir uns zum Postenlauf aufmachten, um uns wichtige Hinweise auf den Schatz zu sichern. Wir mussten Gewürze schmecken, uns viele Sachen merken und einiges mehr. Für jede gelöste Aufgabe bekamen wir einen Zettel mit Buchstaben drauf. Die galt es am Ende zu einem Wort zusammenzufügen. Dies schafften wir natürlich mit links und lösten so das Rätsel um den verschollenen Schatz. Nur leider war in der Schatzkiste kein Gold, so wie es sich der Kapitän Big Show erhofft hatte, sondern viele tolle Sachen für Workshops. Wir bemalten T-Shirts, machten Kokosnussbecher und schossen Korken durch die Gegend. Am Bunten Abend, der mit einem Festmahl begann, war es unsere Aufgabe, den Kapitän wieder fröhlich zu stimmen, denn dieser war immer noch enttäuscht, dass er kein Gold gefunden hatte. Nachdem wir das erfolgreich dank unserer Kreativaufgaben gemeistert haben, ging es zu den Aufnahmen über. Die Stammesführung fand sehr rührende Worte für uns alle und wir nahmen neue Wölflinge, einen Wächter, Jungpfadfinder, Pfadfinderinnen und eine Späherin auf. Überglücklich, aber auch sehr müde fielen wir anschließend in unsere Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen war es dann leider schon wieder so weit: der Abbau stand an. Zuvor gingen wir aber noch in den Gottesdienst und bereicherten die dort stattfindende Taufe mit einem Lied. Anschließend kletterten wir noch den Kirchturm hinauf. Nachdem dann alles gepackt, abgebaut und eingeladen war, sollte es fix nach Hause gehen – so jedenfalls der Plan. Doch Fehmarn wollte uns nicht gehen lassen und so dauerte unsere Rückreise statt einer satte 4 Stunden. Aber da der Pfadfinder in allen Lebenslagen lacht und pfeift, wurden wir kreativ, spielten Hangman im Stau, unterhielten uns und futterten die Reste. Endlich in Sarau angekommen, packten wir den Hänger aus und sangen zum Abschluss in guter alter Tradition „Nehmt Abschied, Brüder“. So ging das erste Stammeslager nach Corona zu Ende und wir gingen voller toller neuer Erinnerungen und vielen glücklichen Minuten nach Hause.